Der australische Baumarkt floriert. Laut einer Analyse des indischen Forschungsinstituts „Mordor Intelligence“ soll der Umsatz der Branche bis 2028 von rund 163 auf 213,3 Milliarden Euro Umsatz wachsen, nicht zuletzt dank der regen Wohnbautätigkeit. Bricht am fünften Kontinent damit auch ein neues Fenster-Zeitalter an? Noch nicht, denn viele Australier:innen erfüllen sich ihren Traum vom Eigenheim mit günstigen Fertigteilhäusern. Auf hochwertige Fenster wird hier kaum Wert gelegt. Doch eine Trendumkehr steht bevor. Warum, das legen wir im neuen Blogbeitrag aus der Serie „Fenster aus aller Welt“ dar.
WILLKOMMEN AM FÜNFTEN KONTINENT
Um mehr über Fenster in Australien zu erfahren, haben wir einen Experten befragt. Werner Weber beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Fenstern und hat vor einigen Jahren gemeinsam mit Ehefrau Isolde Internorm Australia ins Leben gerufen. Seitdem leistet ein hochmotiviertes Team viel Aufklärungsarbeit: „Wir haben großen Nachholbedarf. Die meisten Fenster bei uns sind noch immer einfachverglast.“ Doch das wird sich schon bald ändern, ist der Fachmann überzeugt und nennt drei Gründe.
1. Das Wetter
Australien ist vom Klimawandel stark betroffen. Dürren werden häufiger und lösen großflächige Wald- und Buschbrände aus – und die Temperaturen steigen. 2022 wurde im Küstenstädtchen Onslow mit 50,7 Grad der australische Hitzerekord gebrochen. Eine große Belastung für das Fenstermaterial (und sogar für Sonnenschutz-Systeme), wie Werner Weber bestätigt: „Billigprodukte muss man unter diesen Umständen manchmal schon nach drei Jahren austauschen.“
Ein Aluminiumrahmen mit heller Farbe hält der Sonne am besten stand. Zusätzlich ist dieses Material besonders stabil, wie Tests von Internorm Australia gezeigt haben. Einige Internorm-Produkte, abhängig von Größe und Modell, blieben im Windkanal selbst bei über 250 km/h unversehrt. Ein wichtiges Qualitätsmerkmale, denn auch die Wirbelstürme (Zyklone) werden zusehends heftiger und dringen von Norden kommend immer weiter in den Süden des Landes vor.
2. Die Mentalität
Aktuell fehlt vielen Australierinnen und Australiern noch das Verständnis, warum sie für ihre Fenster mehr Geld als unbedingt nötig ausgeben sollten. Mehrfachverglasung – wozu? Im Wohnzimmer bleibt’s ja trotzdem heiß. „Mag sein“, entgegnet Werner Weber, „das liegt dann aber nicht mehr an den Fenstern, sondern daran, dass auch die Hauswände nicht ordentlich gedämmt sind.“
Der gebürtige Deutsche, der seit vielen Jahrzehnten in Australien lebt, kennt die Mentalität seiner Landsleute. „Entwicklungen dauern bei uns oft etwas länger und setzen langsam ein. Irgendwann kommt es dann aber zu einem schubhaften Umdenken.“ Auch bei den Fenstern wird es so sein, glaubt Weber, schon bald würden daher auch am australischen Markt Qualitätsprodukte mit großen Glasflächen dominieren.
Unterstützt wird die Trendwende von der Politik. Das „Nationwide House Energy Rating System“ (NatHERS) ist eine zehnteilige Skala zur Messung der Energieeffizienz von Häusern. Neubauten müssen gemäß diesem System seit kurzem mindestens den Wert 7 erreichen[1]. Oder 9,5 bis 10, das ist laut Werner Weber nämlich der Standard bei Internorm-Australia-Projekten. Die Fenster aus Österreich sorgen hier für ein messbares Energieeffizienz-Plus.
3. Die Logistik
Was speziell für Internorm spricht, ist die Logistik. Wie das, wenn zwischen dem Unternehmenssitz und Perth doch rund 13.400 Kilometer Luftlinie liegen und Internorm Australia damit die am weitesten entfernte Außenstelle von Europas Fenstermarke Nummer Eins ist? Gemeint ist die Logistik innerhalb des Landes, die ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellt.
Zwischen Perth und der Metropole Brisbane im Osten vergehen rund viereinhalb Flugstunden. Die gleiche Zeit, die man von Mitteleuropa auf die kanarischen Inseln benötigt. Fenster, die dem australischen Klima nicht gewachsen sind, werden somit zu einer sehr teuren Investition, sobald Ersatzteile benötigt werden. Die bessere Lösung: Produkte, die lange halten.
„WIR MÜSSEN DIE MENSCHEN AUFKLÄREN“
Um auf die Herausforderungen der Zukunft und das steigende Interesse an Fenstern „Made in Austria“ bestens vorbereitet zu sein, will Werner Weber sein Partner-Netzwerk erweitern. Neben Perth sollen dann auch Kund:innen in Ballungszentren wie Sydney und Melbourne rasch mit hochwertigen Fenstern ausgestattet werden.
Gleich nach dem Gespräch mit uns ging’s für das Internorm-Australia-Team zu einer Vertriebspartner-Schulung. Viereinhalb Stunden Autofahrt lagen vor Werner Weber und Co. – für australische Verhältnisse ein Katzensprung. „Wir müssen die Menschen in Australien über Fenster aufklären. Und bei den eigenen Partnern damit anfangen“, sagt Weber abschließend.